Die WAB begrüßt die Europäische Offshore-Strategie

Bremerhaven, 19. November 2020. Die WAB begrüßt die heute von der EU-Kommission vorgestellte und im Vorfeld gemeinsam mit den WAB-Mitgliedern konsultierte Offshore-Strategie. Mit dem EU-weiten Ausbauziel von 300 Gigawatt bis 2050 erkennt sie das Erfolgsmodell Offshore-Wind an und rückt sie diese Technologie langfristig in den Mittelpunkt der europäischen Energieversorgung. Wichtig ist nun die Ausgestaltung der nächsten Umsetzungsschritte.

Ebenfalls positiv bewertet die WAB den Fokus der Strategie auf den Ausbau der Wasserstoff-Erzeugung sowie auf die regionale Zusammenarbeit. "Wir begrüßen den Stellenwert, den die Strategie der Meeres-Raumplanung einräumt, der als Mediator zwischen verschiedenen Nutzern der Meere eine entscheidende Rolle zukommt", sagt WAB-Geschäftsführerin Heike Winkler.

Auch die weitere Zusammenarbeit der EU mit ihrem langjährigen Mitgliedstaat Großbritannien ist aus Sicht der WAB wünschenswert - und aufgrund der ambitionierten langfristigen Ausbauziele der britischen Regierung ein Muss. "Großbritannien ist ein hervorragender Offshore-Wind-Markt und wir freuen uns gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen auf die weitere Zusammenarbeit mit unseren Partnern auf der Insel", sagt Jens Assheuer, Vorsitzender des WAB e.V.-Vorstands und Geschäftsführer der WindMW Service GmbH.

Allerdings ist fraglich, ob sich die Ausbaupläne der EU-Kommission dazu eignen, die Klimaerwärmung ausreichend zu begrenzen. "Richtwert des Ausbaus der Offshore-Windkraft sollten die Ziele des Pariser Klimaabkommens sein. Daher sollte das langfristige Ausbauziel für diese Technologie flexibel gehalten und nicht als Deckel verstanden werden", sagt Heike Winkler.

Es ist wichtig, bei der weiteren Ausgestaltung der Strategie die Herausforderungen auf nationaler Ebene zu beachten. Diese wurden bislang noch nicht ausreichend berücksichtigt. "Für eine erfolgreiche Umsetzung der Ausbaupläne müssen die gewachsenen Strukturen intakt bleiben, die für den bisherigen Ausbauerfolg der Offshore-Windkraft stehen", sagt Heike Winkler. "Offshore-Wind war hierzulande schon ein Jobmotor und sollte es wieder werden. Die Einflussnahme aus Brüssel sollte proaktiv den Ausbau in den Pionier-Regionen fördern", fügt sie hinzu.

"Die während des Ausbaus der Offshore-Windkraft in der EU auf 12 Gigawatt erreichten Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen wurden bislang vor allem durch die Zulieferkette ermöglicht", sagt Jens Assheuer. "Solche Fortschritte werden oft von kleinen und mittleren Unternehmen erbracht und lassen sich kaum politisch verordnen", so der WAB-Vorstandsvorsitzende.

Entscheidend werden nun die in der Strategie erwähnten nächsten Umsetzungsschritte zur Abstimmung der regionalen Ausbauziele für Offshore-Wind und des entsprechenden Stromnetzes sein. Hier gilt es, die Erfahrungen der nationalen Vorreiter und ihrer regionalen Cluster angemessen einzubeziehen, vor allem im Hinblick auf deren Lieferkette. "Für die Vorreiter der Offshore-Windkraft kommt die EU-Strategie spät", sagt Heike Winkler. "Sie sollte daher die aufgebauten nationalen Beschäftigungsstrukturen berücksichtigen und positive nationale Entwicklungen auf keinen Fall erschweren, um so Rückschritte vor allem im Bereich der Kostensenkungsentwicklungen zu vermeiden."

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(c) WindMW Service GmbH

Über die WAB


Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist bundesweiter Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von "grünem" Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an.

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