20. WINDFORCE Conference: Klimaschutz und Wertschöpfung gehören zusammen

CO2-Emissionen reduzieren und mit Offshore-Windenergie und grünem Wasserstoff die Industrie von morgen gestalten

Bremerhaven, 13. Juni 2023 – Weit über 300 nationale und internationale Offshore-Wind- und Wasserstoffexperten von über 250 Unternehmen sind für drei Tage zum 20. jährigen „internationalen Klassentreffen“ der Offshore-Windindustrie zusammengekommen. In Zusammenarbeit mit dem Landespartner Norwegen, vertreten durch das Team Norway, unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck, werden die Herausforderungen und Chancen im Kontext des Ausbaus von 30 Gigawatt Windenergie auf See in wenigen Jahren in Deutschland, sowie die Verwirklichung der Offshore-Elektrolyse-Ziele thematisiert. „Stärker gemeinsam: Industrieübergreifende Lieferketten ausbauen“, ist das Motto der traditionsreichsten Offshore-Wind Fachkonferenz in Deutschland.

Die Offshore-Windindustrie, die maritime Industrie und die Wasserstoffwirtschaft bieten große Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale und stellen die Grundlage einer nachhaltigen Energieversorgung mit hoher Relevanz für die gesamte Industrie dar. Gleichzeitig fehlen derzeit passende Finanzierungsinstrumente für den Aufbau der erforderlichen Produktionskapazitäten in der Offshore-Windindustrie und, im Schiffbau. Des Weiteren fehlen mögliche Geschäftsmodelle für die grüne Wasserstoffwirtschaft, eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive, Anreize in den Ausschreibungen für die Reduktion von CO2-Emissionen, Zusagen für den Ausbau der Hafeninfrastruktur und Hinterland-Anbindungen, ausreichend Strom- und Wasserstoffnetze, die Sicherstellung der Verfügbarkeit von erforderlichen Rohstoffen, (…) All diese Aufgaben müssen vor dem Hintergrund eines zunehmenden Kostendrucks und internationalen Wettbewerbs bewältigt werden.

Nur die industrieübergreifende, internationale Zusammenarbeit kombiniert mit einem starken nationalen politischen Rückhalt auf Basis der erforderlichen Industriepolitik für die Offshore Windindustrie, die Wasserstoffwirtschaft und den Schiffbau lassen die Ausbauziele bis 2030 und darüber hinaus realisierbar werden. So kann die Energiewende ein starker Wirtschafts- und Beschäftigungsmotor für die Offshore-Windindustrie, die Schiffbauindustrie und die entstehende Wasserstoffwirtschaft werden und dem Risiko der Deindustrialisierung etwas entgegensetzen. Für den Klimaschutz ist es erforderlich CO2-Emissionen zu reduzieren und zu vermeiden. Das gilt auch für den Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung. Die Offshore-Windenergie und grüner Wasserstoff sind von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der Versorgungssicherheit, für erschwingliche Energiekosten für alle und für die Eindämmung der Klimakrise. Auf dem Weg zu einer Netto-Nullbilanz sollte der CO2-Fußabdruck von Windparks auf See soweit wie möglich über die gesamte Wertschöpfungskette auf ein Minimum reduziert werden. Die Nähe von Produktionsstätten und Service-Standorten zu den stromerzeugenden und wasserstoffproduzierenden Offshore-Windparks ist hierbei ein wichtiger Baustein

Die Unterstützer & Unterstützerinnen der WINDFORCE erläutern aus ihren jeweils unterschiedlichen Perspektiven, die jetzt erforderlichen Maßnahmen, die auf die Erreichung der Ausbauziele, die Verfügbarkeit von Wasserstoff und auf eine klimagerechte Transformation der Wirtschaft einzahlen:

Jan Vollrath, Vice President Sales Offshore Wind bei Siemens Gamesa Renewable Energy: „Im Hinblick auf das Jahr 2030 müssen wir feststellen, dass zwischen den vorhandenen Kapazitäten bei den Herstellern, in der Lieferkette sowie bei Häfen und Schiffen auf der einen Seite und den politischen Zielen auf der anderen Seite eine Lücke klafft. Ohne Unterstützung für die Industrie beim Hochfahren der Produktion laufen wir Gefahr, die Ziele für 2030 zu verfehlen.“

Iris Franco Fratini, Prokuristin und Head of Corporate Affairs Germany, Ørsted Deutschland: „Die Politik hat die Ausbauziele für Deutschland festgelegt und damit sehr gut vorgelegt. Als Industrie haben wir uns das in den vergangenen Jahren auch so gewünscht. Nun müssen wir gemeinsam anpacken und auch umsetzen und den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland vorantreiben. Nur durch eine enge Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass die notwendigen Weichen gestellt und Komponenten und Dienstleistungen vorhanden sind, um den Ausbau voranzutreiben“.

Dr. Andreas Liessem, Geschäftsführer Steelwind Nordenham: „Die aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen zu deutlich stärkerer Nutzung von Offshore Wind in Europa. Die Offshore Wind Industrie in Europa muss als ein strategisch autonomer Sektor erkannt werden, um eine langfristige Vorhersage und Klarheit als Grundlage für die notwendigen Investitionen zur Erreichung der hochgesteckten Ziele sicherzustellen. Dies geht einher mit der Schaffung fairer und transparenter Wettbewerbsbedingungen zur Aufrechterhaltung einer starken europäischen Lieferkette im Offshore Wind Bereich.“

Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. – VSM: „Offshore Windenergie muss wirtschaftlich in der gesamten Wertschöpfungskette erfolgreich sein. Nur bei verlässlichen Planungsperspektiven können Werften und andere Unternehmen in zusätzliche Produktionsanlagen investieren. Ambitionierte Ausbauziele alleine werden schnell zu Makulatur, wenn zielorientierte Ausschreibungsbedingungen und praktikable Finanzierungsinstrumente nicht vorankommen.“

Tim Meyerjürgens, COO von TenneT: „Von zentraler Bedeutung ist es, dass Industrie, Politik und Energiebranche auf nationaler und internationaler Ebene Hand in Hand arbeiten, damit die Ausbauziele erreichbar werden. Die Politik hat erste gesetzliche Anpassungen zur Beschleunigung bei Genehmigungen eingebracht. TenneT hat mit Großausschreibungen in historischer Dimension dem Markt wichtige Impulse und Signale zur Investitions- und Planungssicherheit gegeben. Auf dem gemeinsamen Weg zum Klimaneutralitätsnetz 2045 gilt es nun, in konstruktiver Zusammenarbeit die benötigten Ressourcen in Deutschland und Europa zu sichern und Lieferketten stabil zu halten.“

Marcus Rönner, Geschäftsführer Stahlbau Nord GmbH/Heinrich Rönner Gruppe: „Wir müssen einen Weg finden, die Menschen für unsere gesetzten Ausbauziele und Projekte zu gewinnen. Sie müssen gewillt sein mit viel Schaffenskraft gemeinsam an der Umsetzung mitzuwirken, egal ob in der Politik, Industrie oder Gesellschaft. Mit anderen Worten: kommt zu uns in den schönen Norden Deutschlands und packt mit an. Es gibt viel zu tun.“

Matthias Brandt, Vorstand, Deutsche Windtechnik: „Wir, als Deutsche Windtechnik, investieren bereits seit Jahren in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, da wir uns ihrer zunehmenden Bedeutung immer schon bewusst waren. Diesen Weg werden wir mit der Errichtung neuer Ausbildungszentren aus Überzeugung weiter gehen und bauen dabei auf die Unterstützung der Branche und der Politik. Die Windforce ist eine Plattform, bei der alle Interessensgruppen ihre Synergien auf diesem entscheidenden Weg bündeln können, sollen und müssen – denn es bleibt dabei: der Ausbau der Erneuerbaren ist zwingend“. 

Cornelius Drücker, von NORWEP und Vertreter des Teams Norway: „Deutschland ist mit einer bestehenden Offshore-Windenergieerzeugung von 8 GW und ehrgeizigen Zielen ein sehr wichtiger Markt für die norwegische Industrie. Wir glauben, dass wir mit unserer Erfahrung in rauen Umgebungen gut aufgestellt sind, um die deutschen Energieziele zu unterstützen. Darüber hinaus kann die norwegische Industrie mit verschiedenen Energieformen wie Gas und CCS, blauem und grünem Wasserstoff, erneuerbarem Strom und Technologien von technischen Lösungen über Hightech bis hin zur schlüsselfertigen Lieferung von Systemen unterstützen. Während der Delegationstour und der Konferenz förderten wir den Informationsaustausch mit den Referenten in allen Sitzungen und pflegten Partnerschaften bei Netzwerkveranstaltungen. Die norwegische Delegation konnte sich durch Besuche bei Steelwind, RelyOn Nutec Germany GmbH, Siemens Gamesa, turneo und Fraunhofer ein Bild vom Stand der deutschen Offshore-Industrie machen.“

Heike Winkler, Geschäftsführerin des Industrieverbands WAB e.V., sieht in der jetzigen Situation eine historische Chance: „Zukunftsindustriezweige wie die Offshore-Windindustrie, das Wertschöpfungspotenzial für die Schiffbauindustrie, der Aufbau der grünen Wasserstoffwirtschaft und eine wachsende Kreislaufwirtschaft sind erforderlich um dem Risiko Deindustrialisierung etwas entgegenzusetzen. Es geht jetzt um die Beschleunigung der klimagerechten Transformation der gesamten Industrie.“

Das WINDFORCE Programm mit über 70 Referierenden und über 50 Fachvorträgen, den gestrigen und noch kommenden Exkursionen und weiteren Konferenzhighlights finden Sie hier: windforce.info

Über WAB e.V. Die WAB mit Sitz in Bremerhaven ist die bundesweite Stimme der für Offshore-Windindustrie, das Onshore-Netzwerk im Nordwesten und fördert die Produktion von "grünem" Wasserstoff aus Windstrom. Dem Verein gehören rund 250 kleinere und größere Unternehmen sowie Institute aus allen Bereichen der Windindustrie, der maritimen Industrie sowie der Forschung an. Der Industrieverband vertritt über die WAB-Mitglieder circa 160.000 Fachkräfte aus der Offshore & Onshore Windindustrie, der Maritimen Wirtschaft und der entstehenden Wasserstoffwirtschaft - www.wab.net

Norwegen als Partnerland: NORWEP, unterstützt von Innovation Norway, sowie der norwegischen Botschaft in Deutschland kooperiert mit der Deutsch-Norwegischen Handelskammer, unterstützt von Germany Trade and Invest (GTAI), Invest in Niedersachsen und BremenInvest, bezüglich der Organisation einer Delegationsreise nach Bremerhaven und Umland. Vor, während und nach der WINDFORCE wird sich die deutsche und norwegische Industrie über die Erfahrungen und weitere Zusammenarbeit bei der Energiewende austauschen.

Über Steelwind Nordenham GmbH: Steelwind Nordenham GmbH, ein Unternehmen der Dillinger Gruppe, fertigt seit 2014 in Nordenham Monopiles und Transition Pieces und jetzt auch "Single-Piece" Monopile Fundamente mit Stückgewichten bis 2.400 Tonnen. Das Single-Piece Monopile Fundament ersetzt die bisherige Bauweise mit getrenntem Monopile und Transition Piece durch eine Integration bestimmter Teile der Transition Pieces in den Monopile. Die Länge eines Monopiles kann dann bis zu 120 Meter betragen. Der Stahl für die Fundamente kommt aus dem Saarland von Dillinger, führender Grobblechhersteller in Europa. SWN beschäftigt derzeit 275 Mitarbeiter. Weitere Informationen finden sich unter www.steelwind-nordenham.de.

Über den VSM: Als Wirtschafts- und Fachverband vertritt der VSM die Interessen der gesamten deutschen maritimen industriellen Wertschöpfungskette gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Fachgremien, Veranstaltungen und Publikationen bieten den VSM-Mitgliedern eine perfekte Networking- und Werbeplattform. Sie alle können sich, gemeinsam im VSM, als starke Branche positionieren und von einem leistungsfähigen Netzwerk, dem Austausch untereinander, fachlicher Expertise und aktuellen Informationen profitieren. Gemeinsam stark – Gemeinsam im VSM

Über TenneT: TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 7.400 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können. Lighting the way ahead together

Über die Deutsche Windtechnik AG: Die Deutsche Windtechnik AG mit Hauptsitz in Bremen bietet in Europa, den USA und in Taiwan das komplette Paket für die technische Instandhaltung von Windenergieanlagen aus einer Hand an. Das Unternehmen arbeitet sowohl onshore als auch offshore. Über 8.200 Windenergieanlagen werden weltweit von über 2.000 Mitarbeitenden im Rahmen von festen Wartungsverträgen betreut (Basiswartung und Vollwartung). Der Fokus der Anlagentechnik liegt auf Maschinen der Hersteller Vestas, Siemens, Nordex, Senvion, Fuhrländer, Gamesa, Enercon und GE.

Presse-Kontakt:

Heike Winkler, WAB-Geschäftsführerin

Barkhausenstraße 4| 27568 Bremerhaven t: +49 471 39177 11| m: +49 151 158 439 24 heike.winkler @ wab.net

Presse-Kontakt:

Kathrin Ehlert-Larsen M.A.;Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation, Pressesprecherin

VERBAND FÜR SCHIFFBAU UND MEERESTECHNIK e. V. Tel.: +49-40/28 01 52-36 Fax : +49-40/28 01 52-30

E-Mail: ehlert-larsen@vsm.de Web: www.vsm.de

Presse-Kontakt: Karola Kletzsch, Unternehmenskommunikation

Telefon: +49 421 69 105 330

Mobil: +49 172 263 77 89

E-Mail: k.kletzsch @ deutsche-windtechnik.com