Allgemeine Informationen
Es gibt viele Möglichkeiten, im Bereich der Windenergie eine Ausbildung zu machen. Brancheneigene Ausbildungsgänge gibt es allerdings nur sehr wenige. In der Regel wird in den gängigen Ausbildungsberufen ausgebildet. Später besteht die Möglichkeit, die windspezifischen Inhalte mit einer Zusatzqualifikation (siehe Weiterbildung) abzudecken.
Besonderheiten in der Windenergie
Die Windenergiebranche stellt eine Reihe von besonderen Anforderungen an die Mitarbeiter. So handelt es sich beispielsweise beim Schweißen von Turmsegmenten um Bleche, die bis zu 10 cm dick sind und spezielle Schweißtechniken erfordern. Laminierfachkräfte tragen eine hohe Verantwortung bei der Fertigung von Rotorblätern, da diese sehr hohe Qualitätsstandards und eine extrem geringen Fehlertoleranz haben. Das setzt genaues Arbeiten und ein feines Fingerspitzengefühl voraus. In vielen Einsatzgebieten ist es darüber hinaus erforderlich, dass die Mitarbeiter einen Nachweis für Höhentauglichkeit mitbringen und eine spezielle Sicherheitsschulung absolviert haben - die PSA-Schulung (Persönliche Schutzausrichtung). Klassischer Kandidat für diese zusätzlichen Fähigkeiten sind Servicetechniker. Dies sind häufig Elektroniker oder Mechaniker/Mechatroniker, die eine Weiterbildung zum Servicetechniker gemacht haben. Diese müssen häufig aber auch noch sehr flexibel und mobil sein, weil viele Windparks in ganz Deutschland, teilweise auch in Europa betreut werden müssen, so dass längere Abwesenheit vom Heimatort in Kauf genommen werden muss.
Offshore setzt noch einen drauf
Wer  für die Offshore-Windenergie arbeiten möchte, muss noch weitere  Anforderungen erfüllen. Zum einen gibt es hier viele technische und  organisatorische Neuheiten, die es zu lernen und zu verstehen gilt, zum  anderen braucht es ein bißchen Abenteuerlust, wer Offshore - also auf  See arbeiten möchte. Zusätzlich zur Höhentauglichkeit und PSA-Schulung  kommt hier noch die Hochseetauglichkeit und ein spezielles  Offshore-Sicherheitstraining mit Hubschrauber-Unterwasserausstieg (HUET)  hinzu. Viele Windparks werden mehr als 60 Km vor der Küste liegen, was  lange Fahrten mit dem Schiff auf offener See bedeutet (bis zu 4  Stunden). Wer danach noch arbeiten möchte, sollte auf keinen Fall leicht  seekrank werden. Außerdem machen diese langen Fahrten es erforderlich,  dass die Mitarbeiter längere Zeit auf sogenannten Versorgungsplattformen  wohnen, weil die Strecken zu groß sind, um sie jeden Tag hin und zurück  zu fahren, und theoretisch müssten sie gleich nach Ankunft beim  Windpark wieder umdrehen, da das Arbeitsschutzgesetzt normalerweise  keine längeren Arbeitszeiten als 10 Stunden zulässt.
Besteht  Termindruck oder ist das Wetter zu schlecht, werden die Mitarbeiter  manchmal auch mit dem Hubschrauber zu den Windenergieanlagen oder  Versorgungsplattformen gebracht oder von dort abgeholt. Daher ist das  Unterwasserausstiegstraining Pflicht und auch das Abseilen vom  Hubschrauber auf die Anlagen muss geschult werden. 
In  seltenen Fällen kann es auch dazu kommen, dass Mitarbeiter eine Zeit  lang auf einer Anlage festsitzen, wenn die Wetterbedingungen einen  Transport nicht zulassen. Aber keine Sorge, dafür ist auf den Anlagen  mit Notfallversorgung gesorgt.