WHV e.V. mit Wirtschaftsdelegation in Norwegen

Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.) vertreten durch ihren Vizepräsidenten Hans-Joachim Uhlendorf besuchte mit einer deutsch-niederländischen Wirtschaftsdelegation Norwegen. Veranstalter der Exkursion waren der Konsortialpartner der WHV e.V., das maritime Kompetenz-Zentrum MARIKO GmbH in Leer, der Niederländische Technologiekonzern FME sowie die Deutsch-Norwegische Außenhandelskammer. Maritime Industrie und die Entwicklung um erneuerbare Energien standen im Fokus der Gespräche und Besichtigungen in und um Bergen. Die Region Bergen ist neben Oslo die bedeutendste Wirtschaftsregion Norwegens.

In der maritimen Industrie wird die Entwicklung einer globalen Wertschöpfungskette für Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen. Wasserstoff und seine Derivate können erheblich zur Dekarbonisierung der Schifffahrtsindustrie beitragen. Aufgrund der geografischen Beschränkungen im europäischen Festland und des enormen Potenzials für die Erzeugung erneuerbarer Energie vor der Küste, wird ein Großteil der emissionsarmen und emissionsfreien Wasserstoffproduktion in Europa entweder auf See oder in Küstengebieten produziert. Für die Schifffahrtsindustrie ist daher Nutzung von –grünem- Wasserstoff hochinteressant. Für Norwegen ist der Ausbau der Infrastruktur rund um die Nordsee und zwischen Offshore-Anlagen von zentraler Bedeutung. Dort soll die Infrastruktur für Wasserstoff-Hubs entlang der Küste für maritime Wasserstoffanwendungen bis 2025 entwickelt und ausgebaut werden.

Deutschland, die Niederlande und Norwegen sind führende maritime Nationen mit umfassender Erfahrung in Technologieentwicklung und industrieller Innovation. Darüber hinaus sehen alle Länder Wasserstoff als ein großes Geschäftsfeld für ihre jeweiligen Branchen, was sich in den seit 2020 veröffentlichten sehr ehrgeizigen Wasserstoffstrategien und Agendas zeigt. Die norwegische maritime Industrie hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen der Schifffahrt bis 2030 um 50 % im Vergleich zu den Emissionswerten von 2005 zu reduzieren. Ab 2030 fahren alle neuen Schiffe in Norwegen ausschließlich mit Zero-Emission-Technologie.

Mit seinem starken maritimen Öko-Schutzsystem stehen Bergen und Westnorwegen im Mittelpunkt dieser Bemühungen. „Wir haben zentrale Akteure des entstehenden Wasserstoffökosystems entlang der norwegischen Westküste kennengelernt und mit ihnen diskutiert. Sie alle sind interessiert an einer Zusammenarbeit mit Deutschland und befürworten eine engere Verbindung auch zum Hafen Wilhelmshaven.“ resümiert Hans-Joachim Uhlendorf.

Bergen gilt mit seinem komplexen Ökosystem für maritime Innovation als Norwegens „Ocean City“ und war das Hauptziel der Reise. Die westlichste Stadt Norwegens, Floro mit seiner großen Offshore-Versorgungsbasis und dem führenden Wasserstoffcluster Ocean Hyway war das zweite Ziel.  

Auf dem engen Besuchsplan für den zweieinhalbtägigen Trip nach Norwegen standen außerdem ein Industriestandort zur Herstellung von emissionsarmem und emissionsfreiem Wasserstoff, eine Onshore-Anlage zur Vorbehandlung und zum Verbringen von CO2 in unterirdische Gasdepots und eine Fabrik, in der Brennstoffzellen- und Elektrifizierungstechnologie / Großbatterien im Megawatt-Bereich hergestellt werden.

„Es war eine hochinteressante Begegnung mit einer hochentwickelten europäischen Industrienation und mit hochmotivierten Menschen. Dort hat die Zukunft schon begonnen. Das Networking und die kurzen Workshop-Sessions mit lokalen und regionalen Experten aus Unternehmen, Clustern und Kommunen sowie mit den mitgereisten holländischen Kolleg:innen werden wir nutzen, um unsere Expertise zu vertiefen und um Kontakte für unsere Mitglieder herzustellen,“ fasst Hans-Joachim Uhlendorf die erfolgreiche Reise zusammen