TenneT überträgt gut 21 Prozent mehr Offshore-Windenergie und setzt neuen Maßstab für die Zukunft

TenneT überträgt gut 21 Prozent mehr Offshore-Windenergie und setzt neuen Maßstab für die Zukunft

  • Übertragung von 11,51 Terawattstunden von See an Land liegt bei starken 15 Prozent an der Gesamt-Windstromerzeugung in Deutschland  
  • TenneT investiert mehr als 10 Milliarden Euro in neue technische Standards mit 2-Gigawatt-Anschlüssen auf 525-kV-Spannungsebene  

Im ersten Halbjahr 2020 stieg die vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT von der Nordsee an Land übertragene Windenergie auf 11,51 Terawattstunden (TWh)*. Das entspricht einer Steigerung von 21,1 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 (9,51 TWh). Der Anteil der Stromübertragung aus der Nordsee liegt bei starken 15,6 Prozent an der gesamten Windstromerzeugung in Deutschland, die im ersten Halbjahr 2020 73,7 Terawattstunden erreicht hat.

„Ausbau und Integration der Offshore-Windenergie sind für die europäische Energiewende von zentraler Bedeutung“, sagte TenneT-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, „mit  Borssele alpha und – ab Mitte August – auch Borssele beta haben wir inzwischen auch in der niederländischen Nordsee die ersten beiden Offshore-Anschlüsse erfolgreich realisiert. Bei den Schlüsselfaktoren Innovation, Standardisierung und Kosteneffizienz gehen wir konsequent voran. Nachdem TenneT  vor rund zehn Jahren den Standard für kunststoffisolierte Gleichstromkabel mit 320 Kilovolt (kV) im Offshorebereich gesetzt hat, definieren wir mit dem zukünftigen 525-kV-GleichstromSeekabelsystem und einer Übertragungsleistung von zwei Gigawatt (GW) den weltweit neuen Maßstab.“ 
 
Das Entwicklungsprogramm soll zu einem standardisierten Kabelsystem führen, das TenneT bis 2030 in den fünf Projekten BalWin1, BalWin2, BalWin3 (deutsche Nordsee) und IJmuiden Ver alpha und beta (niederländische Nordsee) sowie in künftigen Projekten mit gleicher Leistung und Spannung einsetzen kann. Dies senkt die Kosten, stärkt die Versorgungssicherheit und minimiert gleichzeitig die Einflüsse auf die Umwelt.      
 
„Bis 2030 investieren wir rund 20 Milliarden Euro für die Anbindung der Offshore-Windenergie in den Niederlanden und in Deutschland. Mehr als die Hälfte davon bereits in den neuen 2-GigawattStandard“, so Meyerjürgens. Aktuell hat TenneT 14 Offshore-Netzanbindungen in Betrieb, davon zwei in der niederländischen (inklusive Borssele beta) und zwölf in der deutschen Nordsee. Die Anschlusskapazität von TenneT übertrifft allein in der deutschen Nordsee mit 7.132 Megawatt (MW) schon jetzt die Zielmarke der Bundesregierung für das Jahr 2020, die für die Nord- und Ostsee insgesamt bei 6,5 Gigawatt liegt. In der niederländischen Nordsee erreicht TenneT per Mitte August 2020 1.400 Megawatt an Anschlusskapazität. Bis zum Jahr 2030 erhöht sich die Offshore-Netzanschlusskapazität von TenneT in Deutschland auf rund 17 Gigawatt und in den Niederlanden auf 9,6 Gigawatt. 
 
TenneT verfolgt dabei auch die verschiedenen Wasserstoff-Aktivitäten und Initiativen mit großem Interesse und begrüßt diese – besonders auch vor dem Hintergrund eines vielseitigen Klärungsbedarfs beim Thema Rechtsrahmen. Im Hinblick auf die von TenneT vorgeschlagenen Windenergie-Verteilkreuze in der Nordsee (North Sea Wind Power Hubs) ist eine Kopplung mit Power to Gas/Wasserstoff ausdrücklich konzeptionell von Anfang an mitangedacht. Das Verteilkreuz-Projekt setzt sich aktuell weiter intensiv mit dem Thema Power to Gas/Wasserstoff sowie der zeitnahen Errichtung von Verteilkreuzen auseinander und treibt diese Themen und Untersuchungen dazu voran.
 
Darüber hinaus hat TenneT mit Vorschlägen an die EU sowie die niederländische und die deutsche Regierung im Juni die Schaffung eines integralen Energiesystemansatzes für die internationale Entwicklung der Offshore-Windenergie, einschließlich maßgeschneiderter Technologie und Regelungen zur Erleichterung des Einsatzes von Hybridprojekten angeregt. „Neben der Standardisierung der zukünftig angewandten Gleichstromtechnologie ist dabei auch ein international koordinierter Planungsansatz für die vielfältigen Prozesse von der Raumplanung bis zur Regulierung, den Fragen der Strommarktgestaltung und der wirtschaftlichen Investitionssicherheit notwendig“, sagte Meyerjürgens.

Weitere Daten In der deutschen Nordsee wurde der Maximalwert der Einspeisungsleistung der OffshoreWindparks im ersten Halbjahr 2020 am 02. Januar mit 6.035 MW gemessen. Der Kapazitätsausbau der Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee lag am Stichtag 30.06.2020 bei 6.679 MW. Die Offshore-Übertragungskapazität von TenneT liegt bei 7.132 MW in der deutschen Nordsee. Die Windenergieanlagen in der Ostsee (Netzgebiet von 50 Hertz) haben 2,22 Terawattstunden*) im ersten Halbjahr 2020 erzeugt, sodass der gesamte Offshore-Ertrag Deutschlands in diesem Zeitraum bei 13,73 Terawattstunden*) lag. Zuzüglich 59,67 Terawattstunden*) erzeugter OnshoreWindenergie kommt der Gesamtertrag auf 73,7 Terawattstunden*). Zum Vergleich hier die Gesamtjahreswerte 2019: Deutsche Nordsee: 20,25 TWh. Damit könnte beispielsweise der jährliche Stromverbrauch von mehr als sechs Millionen Haushalten gedeckt werden. Deutsche Ostsee: 4,13 TWh; Onshore: 99,14 TWh. 
 
*) Finanziell geförderte Strommengen nach EEG, ohne sonstige Direktvermarktung; für 2020 als vorläufiger Ist-Wert. Onshore-Strommengen sind für die Monate Mai und Juni 2020 als vorläufige Schätzwerte integriert.
 
 Über TenneT  TenneT ist einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa. Mit rund 23.500 Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen in den Niederlanden und Deutschland bieten wir eine zuverlässige und sichere Stromversorgung für 42 Millionen Endverbraucher. Wir erzielen mit fast 5.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,1 Mrd. Euro. Gleichzeitig sind wir einer der größten Investoren in nationale und grenzübergreifende Übertragungsnetze an Land und auf See, die die Energiewende ermöglichen. Als verantwortungsbewusstes, engagiertes und vernetztes Unternehmen handeln wir dabei mit Blick auf die Bedürfnisse der Gesellschaft.  Taking power further

 

 

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