SuedOstLink geht in den Bau und versorgt Bayern ab 2027 mit Grünstrom

• TenneT feiert mit Bundes- und Landespolitik Baustart von SuedOstLink am Konverterstandort in ISAR bei Landshut • Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsminister Hubert Aiwanger verbinden und unterschreiben die ersten beiden Erdkabelsegmente des SuedOstLink • SuedOstLink versorgt ab 2027 Millionen Haushalte sowie Industrie und Gewerbe in Bayern mit Windstrom aus Nord- und Ostdeutschland

Nach umfangreicher Planungs- und Genehmigungsphase startet TenneT heute mit dem Bau der 780 Kilometer langen Gleichstromleitung SuedOstLink. Dank der Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns durch die Bundesnetzagentur kann der SuedOstLink bereits vor Planfeststellungsbeschluss in Bau gehen.

Mit einer feierlichen Veranstaltung am Konverterstandort in ISAR bei Landshut läuteten heute TenneT Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger sowie der Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus Dieter Janecek den Bau ein. In Anwesenheit von über 100 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft führten sie die ersten beiden Erdkabelsegmente des SuedOstLink in einer Muffe zusammen und signierten diese anschließend.

„SuedOstLink ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren, unabhängigen und kosteneffizienten Stromversorgung in Bayern,“ sagt TenneT Geschäftsführer Tim Meyerjürgens anlässlich des Baustarts am Konverterstandort ISAR. „Damit wir ab 2027 in Betrieb gehen können, arbeiten wir auch im Bau mit Hochdruck weiter – aber immer mit dem Fokus auf die Sicherheit aller Beteiligten.” In Hinblick auf die Versorgungssicherheit in Bayern ergänzt Meyerjürgens: „SuedOstLink wird zukünftig Millionen bayerische Haushalte sowie Industrie und Gewerbe mit grünem Strom aus Nord- und Ostdeutschland versorgen. Für die Klimaneutralität Bayerns bis 2040 wird das aber nicht ausreichen. Ergänzend benötigen wir dringend Kraftwerkskapazitäten im Süden sowie weiteren Ausbau auf Übertragungs- und Verteilnetzebene.”

Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger: „Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die energiepolitische Lage in Deutschland und Europa grundlegend geändert. Erdgas ist nicht länger die sicher verfügbare Brückentechnologie. Die Dekarbonisierung ohne Deindustrialisierung und ohne Atomkraft braucht deshalb eine leistungsfähige Infrastruktur für den Transport erneuerbarer Energien. Grüner Wasserstoff spielt dabei eine Hauptrolle. Auch dafür brauchen wir im Süden möglichst durchgehend genügend Strom. Ebenso nimmt der PV-Ausbau im Freistaat rasant zu. Über die neue Trasse kann Bayern diesen grünen Strom für andere Regionen in Deutschland bereitstellen und auch zusätzliche Leistung beziehen. Für die Energiewende brauchen wir auch dringend mehr Gaskraftwerke im Süden die perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden können. Dazu ist ein schneller Anschluss Bayerns an das nationale und europäische Wasserstoffnetz notwendig."

Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus: „Nun beginnt auch in Bayern der Bau des so wichtigen SuedOstLinks. Ich bedanke mich für das Engagement und das erfolgreiche Zusammenwirken des Vorhabenträgers TenneT, der Bundesnetzagentur und der Entscheidungsträger und Betroffenen vor Ort. Wir kommen schrittweise voran in der Klimaneutralität des Stromsektors! In den nächsten zwei Jahrzehnten brauchen wir Tausende weitere Netzkilometer. Sie müssen zügig geplant, genehmigt und gebaut werden. Um die ambitionierten Zeitpläne einzuhalten, ist es ist wichtig, dass alle am Netzausbau Beteiligten an einem Strang ziehen.“

Im Nachgang zum feierlichen Baustart erörterten Politik- Behörden- und Wirtschaftsvertreter auf einem Podiumsgespräch was es über den SuedOstLink hinaus braucht, um eine zuverlässige und bezahlbare Stromversorgung für den Industriestandort Bayern sicherzustellen. Neben Tim Meyerjürgens saßen Matthias Otte, Abteilungsleiter Netzausbau der BNetzA, Christine Völzow, Geschäftsführerin und Abteilungsleiterin Wirtschaftspolitik Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Detlef Fischer, Hauptgeschäftsführer Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Tim Holt, Mitglied des Vorstands Siemens Energy, sowie Stefan Kapferer CEO von 50Hertz auf dem Podium. Alle waren sich einig, dass der Netzausbau beschleunigt und mit einem parallelen Ausbau des Wasserstoffnetzes einhergehen muss.

SuedOstLink wird insgesamt 4 Gigawatt (GW) Strom aus dem Norden Deutschlands über mehr als 750 Kilometer Länge in den Süden zum Netzknotenpunkt Isar bei Landshut transportieren. Der Konverter am Standort ISAR, der von Siemens Energy schlüsselfertig an TenneT übergeben wird, wandelt den transportierten Gleichstrom in Wechselstrom um. Von dort aus wird der Strom weiter an die Haushalte und Industrie verteilt. Die innovativen 525-Kilovolt-Erdkabel stellt der Weltmarktführer Prysmian her. Bereits 2024 werden die Planfeststellungsbeschlüsse für die bayerischen Planungsabschnitte erwartet, so dass im kommenden Jahr der regelhafte Bau entlang des gesamten Leitungsverlaufs beginnen wird. Ab 2027 wird das Vorhaben 5 des SuedOstLink die ersten 2 GW Windstom aus Nord- und Ostdeutschland nach Bayern transportieren. 2030 geht das zweite SuedOstLink Vorhaben 5a mit weiteren 2 GW in Betrieb.

Über SuedOstLink

SuedOstLink ist eine geplante Gleichstrom-Leitung bestehend aus zwei Vorhaben. Das Vorhaben 5 verläuft zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und ISAR bei Landshut in Bayern. Das Vorhaben 5a verläuft zwischen Klein Rogahn in Mecklenburg-Vorpommern und ebenfalls ISAR bei Landshut in Bayern. SuedOstLink transportiert Strom aus Windenergie vom Norden und Osten Deutschlands in den Süden. TenneT plant und baut den bayerischen Teil der Leitung vollständig als Erdkabel. Die Übertragungskapazität für jedes der beiden Vorhaben von SuedOstLink umfasst jeweils zwei Gigawatt. Für die Vorhaben 5 und 5a werden in Bayern auf einer Strecke von rund 270 km vier Erdkabel in zwei nebeneinander liegenden Gräben verlegt. Das Vorhaben 5 wird ab 2027 und das Vorhaben 5a ab 2030 in Betrieb gehen und kostengünstigen, sauberen Strom nach Bayern transportieren.

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Über TenneT

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 7.400 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können.

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Pressekontakt: Ina-Isabelle Haffke, Pressesprecherin, ina-isabelle.haffke @ tennet.eu, Telefon: +49 (0)921 50740-4070