Immer größere Containerschiffe sind für Hamburg ein Problem; für Wilhelmshaven nicht!

Über 400 Containerschiffe mit mehr als 20.000 Containern an Bord gehören mittlerweile zur Normalität im Verkehr zwischen Asien und Europa. Diese Schiffe sind rd. 400 m lang und mehr als 60 m breit und können bis zu 23.756 Container (Stand 08/2019) transportieren. Bei voller Ladung erreichen sie einen Tiefgang von über 16 m.
Diese Schiffgrößen und die weitere Entwicklung stellen Hamburg vor große Probleme.
Schiffe dieser Größe können wegen der Tiefgangsbeschränkungen auf der Unterelbe maximal halbbeladen nach Hamburg einlaufen. Im Hafen selbst gibt es Probleme an den Kais und in den Wendebecken. Mehr als 24 Containerreihen an Bord können die einzelnen Terminals nicht mehr aufnehmen. Des Weiteren hindert die Köhlbrandbrücke diese Schiffe, bis zum HHLA Terminal Altenwerder zu kommen. Auch führen die logistischen Engpässe in Bahn- und Straßenverbindungen in Hamburg wohl zu weiteren erheblichen Problemen.
Diese Entwicklung und die individuellen Probleme Hamburgs haben  Gunther Bonz, Präsident des Unternehmerverbandes Hafen Hamburg (UVHH) und Präsident der Federation of European Private Port Operators (Feport) veranlasst, folgende Äußerungen zu veröffentlichen:

  1. Große Schiffe erfordern zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur der Häfen
  2. Diese Investitionen seien überwiegend von den Steuerzahlern zu tragen. Beispiel: Elbvertiefung für rd.780 Millionen€
  3. Das Problem des Hamburger Hafens soll über das Kartellrecht gelöst werden. Die großen globalen Reedereien sind in drei Allianzen organisiert, um ihre Fahrpläne abzustimmen. Dafür benötigen sie die Genehmigungen der wesentlichen Kartellbehörden in den USA, Europa und China. Neue Genehmigungen sollten nur unter einschränkenden, für den Hafen Hamburg vorteilhaften Bedingungen genehmigt werden.

Diese Forderungen sollen an die EU zur Umsetzung gestellt werden.

Im Container Terminal Wilhelmshaven kennt man diese Probleme nicht!
Alleinstellungsmerkmale des Hafens sind:

  1. Die kurze Revierfahrt
  2. Wassertiefen am JadeWeserPort: SKN -20,10m in der Liegewanne (Tidehub ca. 3,5 m)
  3. Der Containerterminal CTW mit Containerbrücken, die über 25 Containerreihen an Bord von Containerschiffen mit über 60 m Breite bewältigen können
  4. 130 ha Containerstellflächen mit 650 m Tiefe direkt hinter dem Kai mit 4 Großschiffsliegeplätzen von insgesamt 1725 m Länge.
  5. Eine hervorragende logistische Anbindung der Terminals an die Autobahn und die zweigleisige Schiene
  6. Geplante Hafenerweiterung mit entsprechendem Flächenpotential
  7. Weitere vorhandene Flächen im Güterverkehrszentrum (GVZ)
  8. Möglichkeit des Binnenwasserstraßenanschlusses durch seegängige Binnenschiffe in Form von Schubverbänden.

„Der Tiefwasserhafen Wilhelmshaven bietet also für Megaboxer (größer 20.000 TEU) alles, was andere deutsche Häfen nicht haben. Deshalb sollte es endlich zur  Kooperation zwischen den Häfen kommen, um zu verhindern, dass weitere Ladung nach Rotterdam und Antwerpen abwandert“, so John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e.V. (WHV e.V.).