Die Zukunft heißt Offshore-Wind

Beitrag von WAB-Geschäftsführer Andreas Wellbrock

Auch wenn ich mich für eine neue Aufgabe außerhalb der WAB entschieden habe, bin ich felsenfest von der Zukunft der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Offshore-Windenergie überzeugt. Mir hat es in den vergangenen drei Jahren viel Freude bereitet, mich für unsere gemeinsamen Ziele einzusetzen und zu kämpfen. Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern und Mitstreitern für die sehr gute und intensive Zusammenarbeit, durch die es uns immer wieder gelungen ist, in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für unsere Anliegen zu erregen.

Eine breite Öffentlichkeit wird auch zukünftig notwendig sein, da wir trotz aller bisher erreichten Erfolgen noch ganz am Anfang des generationsübergreifenden Transformationsprozesses Energiewende stehen. Die derzeitige Situation ist widersinnig: Einerseits entwickeln sich die Erneuerbaren Energien, insbesondere Offshore-Wind, zum globalen Megatrend. Gleichzeitig befinden wir uns in Deutschland – der Keimzelle der Energiewende – in einer starken Konsolidierungsphase. Deutschland hat der Mut verlassen und die Ausbauziele für die Erneuerbaren Energien wurden stark zurückgefahren. Bei der Offshore-Windenergie sind von den ursprünglichen 25 GW bis zum Jahr 2030 nur noch 15 GW geblieben. Die Pioniere und Unternehmen der Offshore-Branche haben die Energiewende ermöglicht. Sie haben sich auf unsere Bundesregierung verlassen, Investitionen in den Aufbau von Produktionsstätten getätigt, die Entwicklung der Technologie vorangetrieben und die Ausbildung und Qualifizierung der Fachkräfte vorgenommen. Heute werden sie von der Politik im Stich gelassen!

Zahlreiche, durch sie geschaffene, Arbeitsplätze sind bereits weggefallen oder zukünftig nicht gesichert. Das ist bitter. Mit jedem Mitarbeiter, der sich neu orientieren muss, geht der Branche wertvolles Know-how und Erfahrung verloren. Die hart erarbeitete Kompetenz in der Offshore-Windenergie ist ein essenzieller Vorsprung im wachsenden internationalen Wettbewerb, der erhalten werden muss. Aus meiner Sicht muss hier sofort umgesteuert werden, um die Erfolgsgeschichte der Offshore-Windenergie fortzuschreiben und zukunftsfähige, nachhaltige Arbeitsplätze in einem weltweiten Markt zu schaffen und zu sichern.

Im Stromsektor haben wir mit einem Anteil von 40 Prozent Erneuerbarer Energien bereits viel geschafft. Aber in den Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie stoßen wir bereits heute mehr CO2 aus als in der Vergangenheit. Auch hier muss dringend etwas geschehen, um diesen Ausstoß signifikant und nachhaltig zu reduzieren.

Mit der Elektrifizierung und Sektorenkopplung sollen die Energieträger Erdöl, Erdgas und Kohle ersetzt werden. Dazu gehört auch die Produktion von „Grünem Wasserstoff“ für Antriebe mit Brennstoffzelle oder die Produktion von E-Fuels. Durch die Elektrifizierung der Sektoren entsteht jedoch ein sehr großer Energiebedarf. Diese Nachfrage soll zukünftig auch durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. In der Konsequenz heißt das, dass im Rahmen der Energiewende nicht nur unsere heutigen konventionellen und nuklearen Kraftwerkskapazitäten ersetzt werden müssen, sondern dass wir viel höhere Erzeugungskapazitäten benötigen, um diese zusätzlichen Bedarfe zu bedienen. Die Sektorenkopplung und die Wasserstofftechnologie sind das nächste „Big Thing“ der Energiewirtschaft. Gerade die neuen Entwicklungen werden unabdingbar einen viel höheren Ausbau der Offshore-Windenergie notwendig machen. Das stimmt mich äußert zuversichtlich, dass der nächste Boom der Offshore-Windenergie in Deutschland kommen wird.

Herzliche Grüße Andreas Wellbrock