Deutschlandtempo beim Stromnetzausbau: TenneT und 50Hertz wenden beschleunigtes Genehmigungsverfahren bei NordOstLink an

• Neues Genehmigungsverfahren ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klimaneutralitätsnetz • TenneT und 50Hertz machen Tempo und wenden das neue Präferenzraumverfahren beim Erdkabelprojekt NordOstLink an • Dialog und Beteiligung bleiben trotz Beschleunigung wichtige Säulen bei Planung und Umsetzung

Bayreuth/Berlin, 06. Juni 2023. Mit dem vor wenigen Tagen in Kraft getretenen „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ hat der Bundestag den Weg freigemacht, um in Planung befindliche Stromverbindungen künftig durch ein neues Genehmigungsverfahren deutlich zu beschleunigen. Die beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT und 50Hertz haben diese Option nun für ihr gemeinsames Erdkabelprojekt NordOstLink gezogen. Zusammen mit neuen Vorgaben beim Umwelt- und Artenschutz nimmt der Netzausbau das dringend notwendige Deutschlandtempo auf und macht einen großen Schritt in Richtung Energiewende. „Die Gleichstrom-Erdkabel-Verbindung NordOstLink ist zentral für die Integration des enormen Offshore-Windkraft-Potentials der Nordsee ins deutsche Übertragungsnetz. Zusammen mit unserem Partner TenneT haben wir uns deshalb entschieden, die Beschleunigungspotenziale der neuen gesetzlichen Regelungen zu nutzen Der NordOstLink wird so zu einem wichtigen Pilotprojekt. Die Energiewende braucht mehr Tempo, deshalb heißt es jetzt gemeinsam anpacken und pragmatische Lösungen finden“, sagt Stefan Kapferer, Geschäftsführer von 50Hertz. „Die Initiative der Bundesregierung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klimaneutralitätsnetz 2045. Ein schneller Netzausbau ist zwingend erforderlich, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Daher soll NordOstLink bereits im Jahr 2032 grünen Strom von der Nordseeküste Schleswig-Holsteins nach Mecklenburg-Vorpommern transportieren und rein rechnerisch fünf Millionen Haushalte mit Strom versorgen“, sagt TenneT-COO Tim Meyerjürgens.

Präferenzraumverfahren ist neuer Standard 

TenneT und 50Hertz wenden das neue Verfahren erstmals für ihr Gemeinschaftsprojekt NordOstLink an. Die Leitung wird entsprechend den gesetzlichen Vorgaben als Erdkabel geplant. In Heide, dem Anfangspunkt von NordOstLink in Schleswig-Holstein, planen 50Hertz und TenneT zudem ein neuartiges Strom-Drehkreuz. Damit gibt es erstmals die Möglichkeit, Gleichstromverbindungen wie NordOstLink direkt mit anderen Gleichstromleitungen zu verbinden. Diese technische Innovation ist der Einstieg in ein vermaschtes Gleichstromnetz. Damit kann künftig Strom über weite Strecken effizient und flexibel in Richtung Verbrauchszentren transportiert werden.

Im vergangenen Jahr hat der Gesetzgeber für neue Leitungsprojekte, die von der Bundesnetzagentur genehmigt werden, ein verschlanktes Genehmigungsverfahren beschlossen. Nun hat er die Option geschaffen, dass das Präferenzraumverfahren auch auf bereits bestätigte Projekte wie NordOstLink angewendet werden kann. Das Präferenzraumverfahren bildet die erste Stufe 2 des Genehmigungsverfahrens. Anders als bisher, suchen aber nicht die Vorhabenträger geeignete Räume für eine Erdkabelverbindung. Stattdessen entwickelt die Bundesnetzagentur einen fünf bis zehn Kilometer breiten Präferenzraum. In diesem planen die Vorhabenträger im nachfolgenden Planfeststellungsverfahren den grundstücksgenauen Trassenverlauf.

Dialog und Beteiligung bleiben zentral

Die Bundesregierung hat mit dem Präferenzraumverfahren sowie neuen Vorgaben für den Arten- und Umweltschutz die Weichen für ein beschleunigtes Genehmigungsverfahren gestellt. TenneT und 50Hertz betonen, dass das neue Deutschlandtempo aber nicht zu weniger Beteiligung und Dialog führen soll. Beschleunigung werde nur funktionieren, wenn die Öffentlichkeit und insbesondere die Bewirtschafter betroffener Flächenweiterhin auf dem Weg „mitgenommen“ werden. TenneT und 50Hertz werden daher auch bei NordOstLink auf Dialog und auf eine Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Planung setzen.

Weitere Informationen zu NordOstLink finden Sie unter:https://www.tennet.eu/de/projekte/nordostlink

www.50hertz.com/NordOstLink

Informationen zum neuen Genehmigungsverfahren finden Sie auf der Internetseite der Bundesnetzagentur:https://www.netzausbau.de/Wissen/Ausbaubedarf/Umweltbericht/de.html

Ansprechpartner:

50Hertz Transmission GmbH

Katrin Dietl, T +49 30 5150 4277, M +49 151 28600 566, katrin.dietl@50hertz.com

TenneT TSO GmbH

Mathias Fischer, T +49 921 50740 4044, M +49 151 2765 7832, mathias.fischer@tennet.eu 

Über 50Hertz:

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von etwa 10.500 Kilometern – das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit über 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet stammen über 60 Prozent des verbrauchten Stroms aus regenerativer Erzeugung – bis zum Jahr 2032 wollen wir übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.

Über TenneT:

TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 25.000 Kilometer langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands und ermöglichen mit unseren 17 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 9,8 Milliarden Euro und einer Bilanzsumme von 41 Milliarden Euro sind wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See. Jeden Tag geben unsere 7.400 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 43 Millionen Endverbraucher auf eine stabile Stromversorgung verlassen können. Lighting the way ahead together