Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsidentin Solberg nehmen NordLink offiziell mit gemeinsamem „digitalen Knopfdruck“ in Betrieb

- Das „grüne Kabel“ zum Austausch von deutscher Windenergie mit norwegischer Wasserkraft erhöht die Strom-Versorgungssicherheit aus erneuerbaren Energien; - Kanzlerin Angela Merkel: „NordLink ist ein Meilenstein für die nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz in Europa“; - Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sieht großen Nutzen für Deutschland und Norwegen durch NordLink

Mit einem gemeinsamen „digitalen Knopfdruck“ haben heute Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
und Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg NordLink offiziell in Betrieb genommen. Das
„grüne Kabel“ dient dem Austausch deutscher Windenergie mit norwegischer Wasserkraft und ist
die Verbindung zweier sich optimal ergänzender Systeme. An der digitalen Veranstaltung nahmen
auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier teil sowie der Ministerpräsident und der
Energiewendeminister Schleswig-Holsteins, Daniel Günther und Jan Philipp Albrecht, sowie
Norwegens Energieministerin Tina Bru. Gastgeber der – Corona-bedingt – virtuellen Veranstaltung
waren die Spitzenmanager/innen der NordLink-Projektpartner: TenneT-CEO Manon van Beek,
TenneT-COO Tim Meyerjürgens, Statnett-CEO Hilde Tonne und Markus Scheer, Mitglied der
Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank.

Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Mit dem heutigen Tage und mit NordLink rücken Deutschland
und Norwegen noch enger zusammen. Die erste direkte Strombrücke trägt nicht nur zur
Stabilisierung der Energiepreise in beiden Ländern bei. NordLink ist ein Meilenstein für die
nachhaltige Energieversorgung und Klimaschutz in Europa. Denn im Mittelpunkt steht der
Austausch von Erneuerbaren Energien.“

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte: „NordLink wird sowohl für Deutschland als
auch für Norwegen von großem Nutzen sein. Es wird zu einer effizienteren Nutzung der
Stromressourcen beitragen und die Grundlage für weitere Investitionen in die erneuerbare
Erzeugung schaffen. Es wird auch zu unseren gemeinsamen Anstrengungen bei der Senkung von
Emissionen beitragen. Da Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigt, wird NordLink den
Übergang von fossiler zu erneuerbarer Stromerzeugung erleichtern. Gleichzeitig wird es den
Zugang zu Energie ermöglichen, wenn Norwegen sie braucht.“

Manon van Beek sagte: „NordLink ist ein enorm wichtiger Baustein der europäischen
Energiewende, um Dunkelflauten auszugleichen und gleichzeitig grüne Energie sicher und
bezahlbar in Europa zur Verfügung zu stellen. NordLink ermöglicht ein klimafreundliches
Stromsystem, schafft Wertschöpfung in beiden Ländern und ist ein wichtiger Baustein zur
Erreichung der Klimaziele. TenneT steht als Übertragungsnetzbetreiber wie kein anderer in Europa
für die Energiewende und den Netzausbau, um erneuerbare Energien onshore wie offshore
transportieren und in ein modernes Energiesystem zu integrieren.“

Peter Altmaier sagte: „Heute feiern wir die Einweihung von NordLink, das ist großartig. Der
deutsche und der norwegische Strommarkt sind nun direkt miteinander verbunden, das ist eine
Win-Win-Situation für beide Länder. Und es ist ein ebenso wichtiger Schritt für das
Zusammenwachsen und die Versorgungssicherheit der Energieversorgung in Europa wie auch für
mehr Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit. Nicht nur für uns, sondern für viele Generationen
danach. Damit klimafreundlicher und zugleich preiswerter Strom aus Norwegen in unsere großen
Verbrauchszentren gelangen kann, brauchen wir noch weiteren, innerdeutschen Netzausbau. Das
ist eine Herausforderung. Aber wir kommen voran, Stück für Stück. Die Eröffnung von NordLink ist
ein großer Erfolg!“

Markus Scheer sagte: „NordLink ist das bedeutendste Projekt im europäischen Energiesektor und
steht mustergültig für die Energiewende in Deutschland und Europa. Die Beteiligung der KfW ist
ein klares Bekenntnis zum Klima- und Umweltschutz – mit dem durch das Kabel möglichen
Tausch von Elektrizität aus Wind- und Wasserkraft schaffen wir Versorgungssicherheit, stabile
Energiepreise und erhöhen den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix. Wir sind stolz, dabei
zu sein und NordLink von der Planung bis zur Inbetriebnahme begleitet zu haben.“

Tim Meyerjürgens sagte: Wir haben das "grüne Kabel" innerhalb der vorgegebenen Erwartungen
in Zeit, Budget und Qualität geliefert. NordLink zu realisieren, war eine riesige Teamleistung. Auf
norwegischer wie auf deutscher Seite haben alle Hand in Hand gearbeitet. Fast sechs Millionen
Arbeitsstunden an Land und auf See sind dabei in den vergangenen fünf Jahren
zusammengekommen. Mein Respekt und mein Dank gehen an dieses tolle Team. Als weltweit
führender Betreiber von Hochspannungs-Gleichstrom-Verbindungen werden wir unser Know-how
auch weiterhin in die Planung und den Bau des weiteren Netzausbaus zur Umsetzung der
Energiewende einbringen. Ein wichtiger Fokus bleibt für uns die Nordsee – das künftige
Powerhouse Europas. Wir werden dort bis 2030 Anschlusskapazitäten für mindestens 27 Gigawatt
bereitstellen, davon 17 Gigawatt in der deutschen Nordsee. So gewährleisten wir auch zukünftig
die Versorgungssicherheit in einer Welt, die immer mehr von erneuerbaren Energien gespeist
wird.“

Hilde Tonne sagte: Heute feiern wir eine technische Meisterleistung und ein großes und
erfolgreiches Projekt. Dieser Interkonnektor ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer vollständig
elektrischen und erneuerbaren Gesellschaft in beiden Ländern. Jeder, der auf norwegischer und
deutscher Seite zur Fertigstellung des Projekts beigetragen hat, verdient eine Runde Applaus.
Dies ist ein wichtiger Tag auf dem Weg, Europa in eine klimaneutrale Gesellschaft zu verwandeln.

Daniel Günther sagte: „NordLink ist ein Meilenstein für unsere schleswig-holsteinischen
Ambitionen als Energiewende-Land. Die neue Stromtrasse eröffnet eine ganz neue Perspektive:
Schleswig-Holstein kann künftig deutlich mehr Strom exportieren und in norwegischer Wasserkraft
speichern – und bei Bedarf zurückführen, wenn der Wind mal Pause macht. Wir wollen die
Energie-Technologie von morgen entwickeln und bei uns im Land einsetzen und Vorreiter bei der
Energiewende bleiben. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Schleswig-Holstein und Norwegen
individuelle Stärken zusammenbringen, die sich gegenseitig ergänzen. Als Partner geben wir
damit ein gutes Beispiel für gemeinsamen, europäischen Klimaschutz.“

Jan Philipp Albrecht sagte: „Die Nordlink-Planung ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man im
konstruktiven Austausch Klimaschutz und Naturschutz im und am Meer zusammendenken und zu guten Lösungen kommen kann. Wenn wir die Jahrhundertaufgabe Klimaschutz lösen wollen, dann
brauchen wir viele weitere solcher Leuchtturm-Projekte mit Strahlkraft. Das Klimaschutzurteil des
Bundesverfassungsgerichts und die Anpassung des Klimaschutzgesetzes erfordern jetzt mutige
Entscheidungen. Wir müssen neu und wir müssen radikal denken, wenn wir unsere Klimaziele
erreichen wollen. Wenn wir bis 2045 klimaneutral sein wollen, muss die Energiewende im
Stromsektor schon deutlich früher vollendet sein.“

Hintergrund
NordLink ist eine Gleichstromautobahn ohne Abfahrt, also eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung,
zwischen den Drehstromnetzen in Deutschland und Norwegen. Aufgrund der Streckenlänge und
der großen Übertragungsleistung wird zur verlustarmen Übertragung Gleichstrom verwendet. Die
beiden Kabel (Plus- und Minuspol) sind mit den Konverterstationen an jedem Ende verbunden. Die
Konverterstationen wurden in Wilster (Schleswig-Holstein) und Tonstad (Süd-Norwegen) errichtet.
An diesen Standorten wird der Strom von Gleich- in Drehstrom (bzw. umgekehrt, je nach
Übertragungsrichtung) umgewandelt und in das deutsche bzw. norwegische DrehstromÜbertragungsnetz
eingespeist, um Haushalte und Unternehmen mit grünem Strom zu versorgen.

Deutsch-norwegische Kooperation
Das NordLink-Projekt wurde von einem Konsortium realisiert, an dem zu jeweils 50% der
norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG
beteiligt sind. An DC Nordseekabel halten der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und die KfW
jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile. DC Nordseekabel verantwortete Bau und
Genehmigungen auf deutscher Seite.
Weitere Infos unter: www.nordlink.eu

Daten und Fakten

  •  623 km lange Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)
  •  1.400 MW Kapazität mit ± 525 kV
  •  Offshore: 516 km Seekabel
  •  Onshore: 54 km Erdkabel (Büsum – Wilster/Schleswig-Holstein) sowie 53 km Freileitun(Vollesfjord – Tonstad/NO)
  •  Netzverknüpfungspunkte: Umspannwerke Wilster West (DE) sowie Tonstad (NO)

TenneT
TenneT ist ein führender europäischer Netzbetreiber. Wir setzen uns für eine sichere und
zuverlässige Stromversorgung ein – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Wir gestalten die
Energiewende mit – für eine nachhaltige, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft. Als erster
grenzüberschreitender Übertragungsnetzbetreiber planen, bauen und betreiben wir ein fast 24.000
km langes Hoch- und Höchstspannungsnetz in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands
und ermöglichen mit unseren 16 Interkonnektoren zu Nachbarländern den europäischen
Energiemarkt. Mit einem Umsatz von 4,5 Mrd. Euro und einer Bilanzsumme von 27 Mrd. Euro sind
wir einer der größten Investoren in nationale und internationale Stromnetze, an Land und auf See.
Jeden Tag geben unsere 5.700 Mitarbeiter ihr Bestes und sorgen im Sinne unserer Werte
Verantwortung, Mut und Vernetzung dafür, dass sich mehr als 42 Millionen Endverbraucher auf
eine stabile Stromversorgung verlassen können.
Lighting the way ahead together.

TenneT TSO GmbH Adresse: Bernecker Straße 70, 95448 Bayreuth
Internet: www.tennet.eu Sitz der Gesellschaft: Bayreuth AG Bayreuth: HRB 4923
Vorsitzende des Aufsichtsrats: Manon van Beek Geschäftsführer: Maarten Abbenhuis, Otto Jager, Tim Meyerjürgens