Senatorin Vogt trifft sich mit Offshore-Windindustrie in Bremerhaven

Senatorin Kristina Vogt hat sich heute (Mittwoch, 5. Februar) mit Vertreterinnen und Vertretern der Offshore-Branche im Klimahaus Bremerhaven getroffen. Das Treffen wurde gemeinsam mit der BIS Bremerhaven initiiert, um vor Ort mit den Unternehmen in den Dialog zu gehen und über notwendige Maßnahmen zur Zukunftssicherung zu sprechen.

Senatorin Kristina Vogt hat sich heute (Mittwoch, 5. Februar) mit Vertreterinnen und Vertretern der Offshore-Branche im Klimahaus Bremerhaven getroffen. Das Treffen wurde gemeinsam mit der BIS Bremerhaven initiiert, um vor Ort mit den Unternehmen in den Dialog zu gehen und über notwendige Maßnahmen zur Zukunftssicherung zu sprechen.

Der Offshore-Bereich hat sich in Deutschland zu einer internationalen Erfolgsgeschichte entwickelt. Durch das zögerliche Handeln der Bundesregierung und dem dadurch induzierten Wegbrechen des Heimatmarktes kann sie von dieser Entwicklung aber nicht ausreichend profitieren. Die Energiewende führt perspektivisch zu einem höheren Bedarf an erneuerbaren Energien, und der kann nur mit Offshore-Windkraft gedeckt werden.

Heute stellen knapp 1.500 Anlagen in Nord- und Ostsee eine Leistung von 7,6 GW zur Verfügung. Wissenschaftler haben errechnet, dass in Nord- und Ostsee die 7,5-fache heutige Leistung, insgesamt ca. 57 GW, installiert werden könnte. Die Offshore-Windindustrie kann damit ein ganz wesentlicher Pfeiler der dringend notwendigen Energiewende sein.

Die Senatorin hatte die Vertreterinnen und Vertreter der Offshore-Windbranche eingeladen, um die jetzt notwendigen Entwicklungen gemeinsam auf den Weg zu bringen. Vor dem Hintergrund der zukünftig erforderlichen Ausbauaktivitäten und der sich daraus ergebenden Fachkräftebedarfe, bekundete die Branchenvertretung, die benötigten Beschäftigen im Land Bremen und damit auch in Bremerhaven halten zu wollen.

Zu den besprochenen Handlungsfeldern gehören:

  • Der Bund solle langfristige Ausbaupfade für die Offshore Windenergie etablieren. Ziel soll ein jährlicher Ausbau von 2 GW sein, damit die avisierten 35 GW bis 2035 und das Ausbaupotential in Nord- und Ostsee von 57 GW vollumfänglich ausgeschöpft werden. Darüber hinaus sollen die vorhandenen freien Netzanschlusskapazitäten von bis zu 2 GW kurzfristig vergeben werden können, um so die aktuelle Ausbaulücke zu verkürzen.
  • Das Thema Rückbau und Verwertung soll als strategisches Geschäftsfeld für Bremerhaven erschlossen werden. Für die zunehmend anfallenden Mengen von Recyclingmaterial sollen geeignete Prozesse und Verfahren entwickelt und erprobt werden, damit aus dem Zusammenspiel von Hafeninfrastruktur und sich anschließendem Industriegebiet eine Win-Win-Situation entsteht.
  • Der Servicebereich bietet große Potentiale für den Standort. Die Instandhaltung aber auch der Aufbau neuer Windparks und die Sicherheitsausbildung der Fachkräfte sind zwei Bereiche, für die im Land Bremen sowohl das erforderliche Know-how als auch und die benötigten Akteure vorhanden sind.
  • Eine wichtige Fragestellung für die Offshore-Windindustrie ist die Sektorenkopplung. Es müssen Prototypenanwendungen für „grünen“ Wasserstoff realisiert werden und hier kann Bremerhaven einen wichtigen Beitrag leisten. Die Offshore Windindustrie bietet dafür bereits konkrete Vorschläge an und benötigt die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen im Bereich Wasserstoff. Diese sollten in der Nationalen Wasserstoffstrategie, die derzeit von der Bundesregierung erarbeitet wird, berücksichtigt werden.
  • Nach der Verabschiedung der Norddeutschen Wasserstoffstrategie im November 2019 arbeitet derzeit die Bundesregierung an einer Nationalen Wasserstoffstrategie. Für die Wasserstoff-Thematik gibt es bereits einen Beirat auf Bundesebene. Für die Energiewende, so wurde heute festgestellt, wäre einer solcher ebenfalls erforderlich. Hier sollte es darum gehen, die Maßnahmen im Rahmen der Energiewende zu koordinieren.

Senatorin Kristina Vogt: „Für die Energiewende, die in Bremerhaven stark mit der Offshore-Windindustrie verbunden ist, müssen wir eine positive Perspektive schaffen. Hierüber haben wir heute diskutiert und mit den Themen Service, Recycling und Repowering und Wasserstoff erste konkrete Ansatzpunkte für gemeinsames Handeln identifiziert. Wir werden diese Themen gemeinsam mit den anderen norddeutschen Ländern im Bund nachdrücklich vertreten.“

Heike Winkler von der Windenergie-Agentur Bremerhaven: „Für grünen Wasserstoff brauchen wir Windenergie. Offshore-Wind ist wegen der stetigen Stromproduktion der Schlüssel, um in Deutschland große Mengen an grünem Wasserstoff bereitstellen zu können. In Bremerhaven wurden bereits beste Voraussetzungen in den letzten Jahren geschaffen.“

Ansprechpartner für die Medien:
Kai Stührenberg, Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-59090


Das Gespräch fand im Bremerhavener Klimahaus statt (c) Meyer/Klimahaus